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Januar 2021

Datum

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Quelle

 

15.01.21

 

Homeschooling: Eine Herausforderung für alle (Von Daniela Apel)

 

In Anbetracht des aktuellen Infektionsgeschehens bezweifelt Sachsen-Anhalts Bildungsminister Marco Tullner (CDU), dass bereits im Februar wieder Präsenzunterricht stattfindet.


Nur Abschlussklassen haben Präsenzunterricht

 

Tatsächlich ist es in diesen Tagen vergleichsweise ruhig in den Schulen der Einheitsgemeinde Zerbst. Nur für die Abschlussklassen gibt es den regulären Unterricht – zumindest fast. Im Francisceum sind die vorhandenen Räume ausreichend groß, um die insgesamt 55 Zwölftklässler zeitgleich auf Abstand zu unterrichten, wie Gymnasiumsleiterin Veronika Schimmel berichtet.

 

Nur die Abschlussklassen wie die Zehntklässler der Ganztagsschule Ciervisti werden derzeit in den Schulen unterrichtet – auf Abstand und mit Maske. (Foto: Gerhard Block)

 

Anders schaut es hingegen an der Ganztagsschule Ciervisti aus. "Wir haben die drei zehnten Klassen mit insgesamt 61 Schülern und die 16 Hauptschüler aus den neunten Klassen jeweils geteilt", schildert Schulleiterin Kirsten von Mandel. Im täglichen Wechsel sind die Gruppen vor Ort – das heißt, während die einen zu Hause via Moodle lernen, drücken die anderen die Schulbank. Der 17-jährige Joel Wendler ist froh über diese Möglichkeit. "Hier im Unterricht können die Lehrer mehr auf unsere Fragen eingehen und alles genauer erklären", findet der Hauptschüler. Denn er würde sich gern für die zehnte Klasse qualifizieren, um vielleicht doch den Realschulabschluss zu schaffen genauso wie Kevin Heyer. Der 14-Jährige hat wie viele Schüler die Hoffnung, dass "wir bald wieder zur Normalität zurückkommen". Denn die jetzige Situation verlangt vor allem den Kindern eine ganze Menge ab.

 

 

Volksstimme

(gekürzt)

 

23.01.21

 

Digitalpakt: 165 Laptops für Zerbster Schulen (Von Thomas Kirchner)

 

Anfang Oktober hat Anhalt-Bitterfeld insgesamt 1124 Schüler-Laptops bekommen. Alle 23 landkreiseigenen Einrichtungen werden damit versorgt, auch wenn nicht in dem Umfang, wie sich die Schulleiter das gern wünschen. Finanziert wurden die Geräte aus dem Digitalpakt Schule des Bundes. "Wir konnten allerdings erst Ende November mit der Verteilung der Geräte an die Schulen beginnen", sagte Landrat Uwe Schulze (CDU) zu Beginn der Woche bei der Übergabe von 70 Laptops an das Francisceum.

 

Die Laptops seien aber ohne die benötigten Office-Pakete geliefert worden. "So mussten EDV-Spezialisten des Landkreises vor dem Versand an die Schulen noch die entsprechende Software auf alle Laptops spielen. Das kostet Zeit. Zum jetzigen Zeitpunkt sind bereits mehr als die Hälfte der Laptops – im Übrigen inklusive Taschen – verteilt", so Schulze. Er schätzt, dass alle Geräte bis spätestens Ende Februar an die restlichen Schulen verteilt werden können.

 

Kirsten von Mandel, Schulleiterin der Sekundarschule Ciervisti, freut sich zwar über die Laptops, die ihr in den nächsten Tagen geliefert werden, doch sie hat neben dem lachenden auch ein weinendes Auge.

 

Noch 100 Ciervistischüler ohne Laptop

Insgesamt 71 Geräte wird die Schulleiterin für ihre Schützlinge bekommen. "Bei unseren Schülern sind es etwa ein Drittel, die über kein eigens entsprechendes Gerät verfügen", sagt von Mandel. Bei rund 520 Schülern sind das immerhin mehr als 170. "Also bleiben immer noch 100 Kinder und Jugendliche, denen kein Laptop oder Ähnliches zur Verfügung steht", so von Mandel.

 

Viele Schüler nutzten ihre Smartphones. "Und dann gibt es noch die Schüler, die ihre Aufgaben in Papierform abholen, also gar kein Gerät zur Verfügung haben", sagt von Mandel. Darum sei an ihrer Schule geplant, dass sich Schüler bei der Nutzung der Laptops abwechseln. "So hat dann jeder die Möglichkeit, wenigstens zeitweise vernünftig zu arbeiten", betont Kirsten von Mandel.

 

Ein weiteres, ihrer Meinung nach nicht geklärtes Problem sei die Wartung und Kontrolle der Laptops. "Werden die Geräte auch nur dafür genutzt, wofür sie ausgegeben wurden? Was ist mit Updates oder Schadsoftware und Viren? Diese Kontrollen und die Wartung können wir personell einfach nicht leisten", erklärt von Mandel, "abgesehen von den teilweise noch immer nicht vorhandenen oder oft noch instabilen Internetverbindungen."

 

Datenautobahn noch mit Lücken

Von letzterem kann auch Veronika Schimmel ein Lied singen. Denn in beiden Bildungseinrichtungen kommen die Schüler aus der gesamten Einheitsgemeinde, wo die Datenautobahn teilweise immer noch unbefahrbar oder zumindest sehr holprig ist.

 

Auch die beiden Förderschulen der Einheitsgemeinde "Am Heidetor" und "Heinrich-Ernst-Stötzner" in Güterglück profitieren von der Lieferung. Beide Einrichtungen haben je zwölf Laptops bekommen.

 

 

Volksstimme

(gekürzt)

Februar 2021

Datum

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Quelle

 

 20.02.21

 

Lehrermangel: Werben um Lehrer ... (Von Daniela Apel)

 

Der Lehrermangel ist auch in Zerbst noch ein Dauerproblem. Die Lage ist zwar entspannter, aber der Bedarf besteht noch immer.

 

In ganz Sachsen-Anhalt mangelt es seit geraumer Zeit an ausreichend Lehrern. Um die Lücken zu schließen, startet das Land regelmäßig neue Ausschreibungsrunden. Nun läuft die nächste, Bewerbungsfrist ist der 14. März. Insgesamt 1000 Stellen sollen bis zum kommenden Schuljahr besetzt werden, wie aus der Pressemitteilung des Bildungsministeriums hervorgeht. Das erste Mal unterstützen sogar Personalberatungsagenturen bei der Lehrergewinnung – gezielt sollen diese auch im Ausland und nach Seiteneinsteigern suchen.

 

Fast alle Schulen in Zerbst in Stellenliste

In der konkreten Stellenliste finden sich fast alle Schulen der Einheitsgemeinde Zerbst wieder. Für die Sekundarschule Ciervisti werden gleich vier Lehrer gesucht und zwar für die Fächer Biologie oder Chemie, Geografie, Französisch und Sport. "Hoffentlich sind sie erfolgreich", sagt Kirsten von Mandel. Denn während die Schülerzahlen steigen, nimmt die Zahl der Lehrer unter anderem dadurch ab, dass einzelne in den Ruhestand wechseln.

 

"Tatsächlich könnten wir acht Lehrer gebrauchen", konstatiert die Schulleiterin beim Blick auf die mehr als 200 offenen Stunden und die 546 Schüler, die voraussichtlich ab September Ciervisti besuchen. "So viele waren eigentlich erst für das Jahr 2025 prognostiziert",sagt Kirsten von Mandel. Sie erzählt, dass es fünf neue fünfte Klassen geben wird – ein Umstand, der noch für eine andere Herausforderung sorgt.

 

Nicht ausreichend Lehrräume

"Da kriegen wir ein richtiges Platzproblem", sagt Kirsten von Mandel. Schon jetzt gibt es am Schulstandort in der Fuhrstraße nicht ausreichend Räume, weshalb der Landkreis Anhalt-Bitterfeld als Träger der Bildungseinrichtung zusätzliche Räume im Gebäudekomplex des einstigen Frauenklosters an der Breite angemietet hat.

 

Im dortigen Kasernenflügel haben inzwischen Sanierungs- und Umbauarbeiten begonnen, um künftig ebenfalls die zweite obere Etage neben den beiden unteren Geschossen nutzen zu können. Allerdings soll die Maßnahme nach jetzigem Stand erst Ende 2022 abgeschlossen sein. Kirsten von Mandel zweifelt, dass der Zeitplan eingehalten wird.
Digitalisierung noch zu unterentwickelt

 

Mit Skepsis betrachtet sie ebenfalls die jetzige Stellenausschreibung. "Ob wir so attraktiv als Standort sind?", fragt sie sich und meint damit nicht die Region an sich. Vielmehr spielt sie auf die Digitalisierung an: "Da sind wir noch im Wald unterwegs. Das ist traurig."

 

Dass das Land jede Möglichkeit zur Anwerbung von Lehrern nutzt, begrüßt Kirsten von Mandel. Um die Stundentafel nicht einkürzen zu müssen, ist pädagogische Verstärkung notwendig. Dringend bräuchten sie einen Sportlehrer, betont die Schulleiterin. Als Überbrückung für das zweite Halbjahr hätten sie nun vorerst einen bekommen. Sie hofft, denjenigen vielleicht vom Bleiben überzeugen zu können. Auch Seiteneinsteiger sind in Ciervisti willkommen. "Da hatten wir bislang Glück", sagt Kirsten von Mandel.

 

 

Volksstimme

(gekürzt)

März 2021

Datum

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12.03.21

 

Bau-Präsentation gerät aus dem Lot (Von Thomas Kirchner)

 

Die Außenstelle der Ciervisti-Schule wird saniert. Landrat Uwe Schulze hat das Vorhaben vorgestellt. Es kam zu hitzigen Diskussionen.


Die Sekundarschule Ciervisti in der Fuhrstraße nutzt das Kasernengebäude des Klosterkomplexes auf der Breite als Außenstelle. Schulträger ist der Landkreis. Der investiert momentan rund 2 Millionen Euro in eine grundhafte Sanierung des Gebäudes. Davon sind etwa 1,6 Millionen Euro Fördermittel zur Verbesserung des Schulinfrastruktur.

 

Eigentlich ein Grund zur Freude. Und deshalb sollte der Termin am Dienstag ein ganz Entspannter werden – abseits von Problemen und Diskussionen um Test- oder Impfzentren, dem Mangel an Impfstoff, Fallzahlen und Sieben-Tage-Inzidenzwerte. Landrat Uwe Schulze hatte zu einem Vor-Ort-Termin eingeladen, um zu verkünden, dass hier schon bald nicht nur gekleckert, sondern geklotzt wird.

 

Elternvertreter machen ihrem Ärger Luft

Es kam anders. Die positiven Nachrichten, die Schulze verkündete, gerieten in den Hintergrund, denn die anwesenden Elternvertreter Silke Lange und Sven Kirchner nutzen die Gelegenheit, um einige unangenehme Fragen und Fakten auf den Tisch zu legen.

 

Doch der Reihe nach. Neben den Elternvertretern waren unter anderem auch Schulleiterin Kirsten von Mandel, Bürgermeister Andreas Dittmann (SPD), Projektingenieurin Doris Baumgarten und Bärbel Wohmann, Dezernentin für Bau und Umwelt in der Landkreisverwaltung gekommen.

 

Unterrichtsräume werden geschaffen

Auf der Breite sollen künftig die 9. und 10. Klassen unterrichtet werden. "Es ist eine Komplettsanierung des Kasernenflügels vorgesehen", sagte Schulze. Außerdem sei der Anbau eines Treppenturmes vorgesehen, um das zweite Obergeschoss zu erschließen. "Hier sollen ebenfalls Unterrichtsräume geschaffen werden. Ferner wird das Dach neu gedeckt sowie Fenster und Türen erneuert", führte der Landrat aus.

 

Bereits beauftragt seien die Elektroarbeiten und die Installation der Brandmeldeanlage. "Beide Gewerke haben bereits mit der Ausführung begonnen. Im Ausschreibungsverfahren befinden sich Abbruch- und Rohbauarbeiten, Gerüstbau, Dachdecker-Dachklempnerarbeiten sowie Heizung, Lüftung und Sanitär", erläuterte der Landrat. Es sei vorgesehen, dass im April mit den Arbeiten begonnen wir, vorausgesetzt, dass die Ausschreibungen auch zu einem positiven Ergebnis führen.

 

Von rechts: Landrat Uwe Schulze, Schulleiterin Kirsten von Mandel, Hausmeister Tino Voigt, Bürgermeister Andreas Dittmann sowie die Elternvertreter Silke Lange und Sven Kirchner diskutieren über die Probleme, die die Sanierung des Schulgebäudes mit sich bringt. (Foto: Thomas Kirchner)

 

Verzögerungen durch laufendem Schulbetrieb

"Da im laufenden Schulbetrieb saniert wird, kommt es sicherlich auch zu Verzögerungen. Der Umbau und die Sanierung sollen aber trotzdem bis Dezember 2022 abgeschlossen sein", betonte Schulze. Diese Aussage war es letztlich, die die Elternvertreter auf den Plan rief. Bevor sie ihrem Ärger Luft machten, äußerten auch der Rathauschef und die Schulleiterin Bedenken.

 

"Wir haben im Klausurgebäude ähnliche Erfahrungen gemacht, beispielsweise in Sachen Brandschutz. Ich bin mir nicht sicher, ob das wirklich im laufenden Schulbetrieb realisiert werden kann", gab Dittmann zu Bedenken. Es seien immerhin massive Eingriffe in die Strukturen. "Ob da wirklich eine Beschulung stattfinden kann, da dürften zumindest Zweifel angebracht. Vielleicht sollte man vorsorglich und frühzeitig mit der Schulleitung über mögliche Alternativen sprechen", machte Dittmann deutlich.

 

Lösungen sind gefordert

Schulleiterin Kirsten von Mandel erinnerte daran, dass sie schon in er E-Mail auf die möglichen Probleme hingewiesen habe. "Vermutlich werden Klassenräume während der Bauphase nur eingeschränkt oder gar nicht nutzbar sein. Dann brauchen wir Lösungen", sagte von Mandel. "Dann werden wir Lösungen finden", entgegnete der Landrat kurz und knapp.

 

Diese Aussage reichte den Elternvertretern offensichtlich nicht. Sie forderten Langzeitlösungen. "Wir reden hier von Kindern, nicht von Figuren oder Gegenständen, die man wahllos und nach Belieben hin und her schieben kann", warf Silke Lange verärgert ein. Sie möge sich nicht vorstellen, dass die Schüler mal hier und mal da unterrichtet werden.
Offene Fragen zum Zeitplan und zu Alternativen

 

Schulze reagierte pikiert und bat darum, erst einmal seine Ausführungen beenden zu dürfen, bevor in eine Diskussion über Raumprobleme eingestiegen werden kann. Doch das hat die Elternvertreter nicht davon abgehalten einige Minuten später weiter nachzuhaken. "Ob es Alternativen gibt, wo unterrichtet wird, wenn der Zeitplan nicht eingehalten werden kann, denn auch die Schülerzahlen werden steigen", will Sven Kirchner wissen.

 

Wie sich die Schülerzahlen entwickeln, könne sie nicht mit 100-prozentiger Sicherheit sagen. "Das hängt von vielen Faktoren ab, beispielsweise die Anzahl der Wiederholer", so die Schulleiterin. Momentan seien es 529 Schüler. "Das erschlägt uns schon. Derzeit gehen wir von 556 plus X Schülern im kommenden Schuljahr aus, ohne die Rückkehrer vom Gymnasium. Die Zahl von 550 Schülern sollte im Jahr 2025 erreicht werden. Da sind wir also jetzt schon", erklärte von Mandel. Im Übrigen würden auch die Lehrer immer weniger "und neue Kollegen sind nicht in Sicht", so die Schulleiterin.


Platzproblem und Lehrerproblem

Hier hakte dann Sven Kirchner wieder ein. Die Eltern, die er vertrete, hätten kein Verständnis, dass immer nur geredet und nicht gehandelt wird. "Wir sprechen hier über unsere Zukunft, auch die Zukunft unserer Region, nämlich über unsere Kinder. Bei den Schülerzahlen haben wir ein Platzproblem, wir haben ein Lehrerproblem und diese Probleme lösen wir nicht, in dem wir ein paar Räume schick machen", machte er seinen Ärger Luft.

 

"Was in diesem Gebäude passiert ist insofern wichtig, dass es erst einmal den Status quo verbessert, indem die Lernbedingungen und das Raumangebot verbessert werden", versuchte der Rathauschef die hitzige Diskussion etwas abzukühlen. Er verstehe den Ärger der Eltern, jedoch sei die Sanierung des Gebäudes zumindest ein Teil der Lösung. Dittmann erinnerte daran, dass es nicht leicht war, die Sanierung des Kasernengebäudes durch den Kreistag zu bringen. Da habe es die unterschiedlichsten Störmanöver gegeben.

 

Entwicklung der Schülerzahlen im Blick behalten

"Deshalb müssen wir eine zweite Baustelle aufmachen: Die Entwicklung der Schülerzahlen, was das für Ciervisti bedeutet und welche zusätzlichen Möglichkeiten müssen kurzfristig geschaffen werden, um die Klassen unterzubringen", machte Dittmann deutlich. Da helfe nicht, dem Landrat jetzt und hier die Sanierung des Gebäudes vorzuwerfen. "Deshalb werbe ich dafür, dass wir jetzt alle ein paar Atemübungen machen", sagte Dittmann mit einem Augenzwinkern.

 

Dittmann warb dafür, dass Schule, das Land Sachsen-Anhalt und der Landkreis gemeinsam beraten und sich verständigen, um zusätzliche Raumkapazitäten zu schaffen, wo natürlich auch die Entwicklung der Schülerzahlen berücksichtigt werden müsse. "Ich wette das es uns gemeinschaftlich schneller gelingt neue Klassenräume zu schaffen, denn Container kann man beispielsweise bestellen, was bei Lehrkräften nicht möglich ist. Sachsen-Anhalt Bildungsminister hat 1000 Lehrerstellen ausgeschrieben und die Martin-Luther-Universität entlässt etwa 150 Lehrer im Jahr. Dieses Problem ist weitaus schwieriger lösbar", betonte Dittmann.

 

Am Ende hat Landrat Uwe Schulze die Elternvertreter zu einer Zusammenarbeit und Gesprächen eingeladen, um Ideen auszutauschen und gemeinsam nach Lösungen zu suchen.

 

 

Volksstimme

 

22.03.21

 

Schnelltests: Viel Ungewissheit bei den Schulen (Von Sebastian Rose)

 

Bis Freitag sollten alle Schulen ausreichend Schnelltests für die Schüler haben. An den Zerbster Schulen ist davon wenig zu merken.

 

Eigentlich sollte bereits am 1. März zum Schulneustart jedes Schulkind in ganz Sachsen-Anhalt die Möglichkeit haben, sich zwei Mal in der Woche mit einem Schnelltest auf das Coronavirus zu testen. In den Zerbster Schulen herrscht zurzeit dennoch große Ungewissheit. Wie sieht die Situation in den Schulen aus? Und wie erfolgen die Schnelltests bei den vielen Schulkindern der Region?

 

Auf Nachfrage der Volksstimme beim Gymnasium Francisceum stellt die stellvertretende Schulleiterin Kerstin Görner klar: „Bis jetzt sind keine Schnelltests bei uns angekommen. Es gibt immerhin einen Brief. Die Tests bekommen wir vom Sozialministerium über den Schulträger. Der ist in unserem Fall der Landkreis. Dort wird sich auch um die Verteilung gekümmert. Die grobe Theorie steht im Francisceum zwar, die Praxis in Form der Tests ist jedoch noch nicht angekommen“, erklärt sie am Telefon.

 

Infrastruktur nicht ausreichend

Noch viel stärker kritisiert Kirsten von Mandel, Schulleiterin der Ganztagsschule Ciervisti, die bisherige Infrastruktur rund um die Schnelltests für ihre Schüler: „Eine Ankündigung per Mail gab es bereits. Bis jetzt ist aber noch rein gar nichts passiert. Wir wissen weder wann die Tests kommen, ob wir sie abholen müssen, wer die Schüler testet, wo dies passiert und wie viel Zeit dafür in Anspruch genommen wird“, so von Mandel sichtlich erregt am Telefon.

 

Die Schnelltests für ihr Lehrpersonal musste die Schule sich bisher im Berufsschulzentrum in Bitterfeld abholen, da dies ebenfalls über den Träger, dem Landkreis, organisiert wird.

 

Viele offene Fragen

„Ich kann es mir nicht vorstellen, dass wir schon ab Montag mit den Schnelltests bei den Schülern anfangen werden. Dafür ist noch vielen viel zu ungewiss. Wir haben rund 530 Schüler. Am Montag müsste ziemlich genau die Hälfte davon auf das Coronavirus getestet werden. Wann soll das bitte passieren und wer soll dies durchführen? Wir Lehrer sind dafür nicht geschult.“

 

Weiter weiß sie bis jetzt auch nicht, wie genau die Ergebnisse protokolliert werden sollen und müssen. Immerhin einen kleinen Testlauf in Form der Lehrerselbsttests gibt es schon. „Meine Kollegen und ich testen uns zwei Mal in der Woche. Aber mit der Anzahl der Kinder kann man das nicht vergleichen“, so Kirsten von Mandel weiter. Sie plädiert zudem für ein mobiles Team, welches die Testungen durchführen könne. Allerdings müsse dafür natürlich auch Personal von irgendwo bereitgestellt werden. Dies steht wohl generell nicht zur Verfügung.

 

 

Volksstimme

(gekürzt)

April 2021

Datum

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27.04.21

  

Klasse übersetzt in Zerbst: Ted Stanetzky besucht die Sekundarschule CIERVISTI

 

Am Dienstag, dem 27. April, war unser Klasse übersetzt! Team wieder im SAW-Land unterwegs. Diesmal besuchten wir die Klasse 9b der Sekundarschule CIERVISTI in Zerbst, für die sich der Ganztagsschulkoordinator Ralph Schammer beworben hat.

 

Er wollte seiner Klasse zwischen Home-Office und Klassenarbeiten ein ganz besonderes Erlebnis und eine spannende Englischstunde liefern. Dafür hatte unser radio SAW- Moderator und Englischlehrer Ted Stanetzky genau den passenden Song im Gepäck. Ed Sheeran sorgte mit seinem Hit "Afterglow" für eine ruhige Atmosphäre und freudige Gesichter unter den Schülern.

 

Klasse übersetzt (Fotos: radio SAW)

 

Nach dem Hören, fing die Klasse an, den Text des Liedes Zeile für Zeile zu übersetzen, sodass ein hilfsbereiter Schüler die Übersetzung auf das interaktive Whiteboard übertragen konnte. Vanessa, Johanna, Tom und Dastin waren sofort bereit, den übersetzten Text, selbstbewusst, für uns einzusprechen.

 

Im Anschluss an das Klassenfoto gab es noch ein reichhaltiges Frühstück aus selbstbelegten Brötchen und frischem Obst. Und dann mussten wir uns leider schon wieder von den Schülerinnen und Schülern aus Zerbst verabschieden.

 

Die Übersetzung hört Ihr am Freitag, 28. Mai 2021, im Programm von radio SAW und dann natürlich auch in unserer Mediathek.

 

 

radio SAW

 

28.04.21

 

Professionelle Englischstunde (Von Daniela Apel)

 

Eine außergewöhnliche Englischstunde erlebten gestern elf Jungen und Mädchen der 9b der Ganztagsschule Ciervisti. Radio SAW-Moderator Ted Stanetzky besuchte die Neuntklässler, um mit ihnen gemeinsam einen aktuellen Hit zu übersetzen. Die Wahl fiel auf den Song "Afterglow" des britischen Sängers Ed Sheeran. Rasch und sehr professionell, wie Ted Stanetzky fand, hatten die Schüler den englischen Text ins Deutsche übertragen.

 

 (Foto: Daniela Apel)

 

Das Ergebnis, das Johanna, Tom, Vanessa und Dastin für die Ausstrahlung einsprechen durften, ist am 28. Mai auf Radio SAW zu hören. "Es hat Spaß gemacht", erklärte Leon stellvertretend für seine Mitschüler. Zu verdanken hatten die Neuntklässler die besondere Englischstunde, die eine schöne Abwechslung im coronageprägten Unterrichtsalltag bot, Ganztagsschulkoordinator Ralph Schammer, der sich beim Radiosender beworben hatte.

 

 

Volksstimme

Juni 2021

Datum

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 03.06.21

 

Bildungsminister folgt Hilferuf: Zerbster Sekundarschule "Ciervisti" kämpft mit drastischem Lehrermangel und Platzproblemen (Von Daniela Apel)

 

An der Zerbster Sekundarschule "Ciervisti" fehlt es an ausreichend Lehrern und Räumen. Die Computertechnik ist veraltet, der Internetanschluss viel zu langsam. Über die prekäre Situation sprachen Lehrer und Eltern jetzt offen mit Bildungsminister Marco Tullner.

 

Lehrermangel ist nur ein Problem

"Wir müssen jetzt was reißen", sagt Sven Kirchner. Um etwas zu bewegen, engagiert er sich im Gemeindeelternrat der Stadt Zerbst. Leidenschaftlich argumentiert er, um "schnelle Verbesserungen für die Kinder zu erreichen". Durchaus emotional, aber überwiegend sachlich verläuft das Arbeitsgespräch im Innenhof des Zerbster Rathauses. Hier unter freiem Himmel findet der Termin mit Bildungsminister Marco Tullner (CDU) statt, den sein Parteifreund Andy Grabner organisiert hat. Da jener am Sonntag bei der Wahl des neuen Landrates von Anhalt-Bitterfeld als Bewerber antritt, darf das Treffen nicht an dem Ort sein, um den es sich dreht - die Ganztagsschule "Ciervisti".

 

Ein Umstand, den Schulleiterin Kirsten von Mandel bedauert. Gern wäre sie "authentisch unterwegs gewesen", spielt sie auf die Containeranlage mit den vier provisorischen Unterrichtsräumen an. Seit Herbst 2019 dienen sie als Ersatz für den Außenstandort an der Breite. Ideal ist der hellhörige Container nicht, wie von Mandel schildert. Die Geräuschkulisse der B 184 beeinträchtigt das Lüften, das bei den steigenden Temperaturen längst nicht nur coronabedingt notwendig ist. Dicht an dicht sitzen dort die Schüler. Anschaulich spiegelt die Enge das generelle Platzproblem im Gebäude in der Fuhrstraße wider. "Maximal 26 Schüler passen in die Fachräume, wir haben aber Klassen mit 27 und sogar 30 Schülern", sagt von Mandel.

 

Kirsten von Mandel, Schulleiterin der Ganztagsschule "Cierivisti"   Sven Kirchner, Mitglied im Gemeindeelternrat der Stadt Zerbst


Keine Stellenbewerber trotz Gehaltszulage

Theoretisch könnte man die derzeit 21 Klassen auch teilen, praktisch lässt sich das aufgrund der Personalsituation nicht umsetzen. Insofern sich die Stellenbesetzung nicht drastisch verbessert, liegt die Unterrichtsversorgung ab dem neuen Schuljahr nur bei knapp 70 Prozent. Die drei Stunden Französisch können nach jetzigem Stand in Klasse 10 dann nicht angeboten werden. Von den 29 Pflichtstunden in Klasse 5 werden nur 25 zu gewährleisten sein, schildert die Schulleiterin die prekäre Situation.

 

Grund ist der Mangel an Lehrern. Die bisherigen Ausschreibungen waren kaum von Erfolg gekrönt - trotz der Lockung mit Zulagen. Wenig hilfreich sei zudem, wenn Lehrer für Fächer angestellt werden, die gar nicht benötigt werden, gibt die stellvertretende Schulleiterin Heike Spieß zu bedenken. Die Stellenbesetzung sei schwierig, räumt Marco Tullner ein. Elternvertreterin Beate Heuseler sieht eine Ursache im komplizierten, unflexiblen Bewerbungsverfahren. "Wir müssen jeden einzeln abholen", findet sie. "Und die Schulen mit ins Boot holen", ergänzt von Mandel. Die Schulen müssten problemlos - zumindest erstmal für ein Jahr befristet - selbst Lehrer einstellen können, findet Silke Lange. Sie gehört ebenfalls dem Gemeindeelternrat an und trifft mit ihrer Anregung auf offene Ohren. "Das nehme ich mit", verspricht Tullner. Zugleich will er prüfen lassen, ob die Französischstunden durch Kollegen des Zerbster Gymnasiums abgedeckt werden könnten.


Schülerzahl nimmt weiter zu

Was mit Lehrern sei, die in Rente gehen, erkundigt sich der Minister. Die letzte Kollegin, die Ende Januar mit 63 Jahren in den Ruhestand gewechselt ist, hätte gern weitergemacht, sagt Heike Spieß. Ihr Antrag sei aber abgelehnt worden. Stattdessen wurde ihr gesagt, sie müsste sich nochmal bewerben. Diese Reaktion begründet Tullner mit der datenschutzrechtlichen Regelung, dass jede Personalakte mit Ausscheiden eines Lehrers geschlossen wird. Er kann das Unverständnis verstehen, will den Fall aber aufgreifen.

 

Von 36 auf 32 sinkt die Zahl der Ciervisti-Lehrer bis September. Unterdessen steigt die Zahl der Schüler an - momentan liegt diese bei 542. Zum Vergleich: Im September 2017 unterrichteten noch 44 Lehrer die damals nur 468 Schüler. Der Wert ist mittlerweile weit überschritten und erhöht sich wöchentlich, berichtet Kirsten von Mandel von Kindern, die vom Gymnasium auf die Sekundarschule wechseln wollen. Aktuell liegen Anmeldungen von Siebt- und Zehntklässlern vor. Wie viele es am Ende insgesamt sein werden, ist noch offen.

 

Die engen, nicht schalldichten Container sind keine Dauerlösung für den Schulunterricht. (Fotos: Daniela Apel)

 

In Kreisvolkshochschule ausweichen?

Fakt ist, dass sie alle unterrichtet werden müssen. An der Stelle kommt wieder das alte Platzproblem ins Spiel. Bereits seit 2011 nutzt die Schule den historischen Gebäudekomplex des früheren Frauenklosters an der Breite als Außenstelle. Derzeit werden dort allerdings neue Unterrichtsräume erschlossen. Bis Dezember 2022 sollen die Arbeiten abgeschlossen sein. Dass der Termin gehalten werden kann, bezweifelt Kirsten von Mandel. "Es geht dort nichts vorwärts", ist ihr Eindruck. Bürgermeister Andreas Dittmann (SPD) erzählt von Problemen bei der Vergabe von Leistungen. Diesbezüglich hätte der Landrat aber inzwischen eingehakt, sei ihm zu Ohren gekommen. Denn Auftraggeber ist der Landkreis Anhalt-Bitterfeld als Schulträger. Uwe Schulze (CDU) schweigt zu diesem Thema.

 

Obwohl der scheidende Landrat ebenfalls an dem Arbeitsgespräch teilnimmt, kommt von ihm wenig. "Ich hab' noch keine Entscheidung auf dem Tisch", lautet seine Antwort auf die Nachfrage der Elternvertreter zu ihren Alternativvorschlägen, um den steigenden Raumbedarf zwischenzeitlich abzufangen. Denn weitere Container können nicht die Lösung sein, findet Silke Lange. "Kurzfristig ja, aber nicht langfristg", meint auch Kirsten von Mandel. "Mein Amt prüft das. Nicht alles, was man möchte, funktioniert", entgegnet Schulze. Bereits Ende April hatten die Elternvertreter ihm ihre Vorschläge unterbreitet. Sie selbst favorisierten die übergangsweise Nutzung von Räumen im Gebäude der Kreisvolkshochschule, aber auch die zum Gymnasium gehörende Rephunschule brachten sie ins Gespräch.

 

Museumstechnik statt Digitalisierung

Digitalisierung ist ein weiteres Stichwort, das beim Treffen mit Tullner fällt. Mit "Museumstechnik" sollen sie zukunftsorientiert arbeiten, kritisiert Lehrer Axel Krötzsch. Elf digitale Tafeln - für jeden Fachraum eine - wollte die Schule gern haben. "Nicht eine haben wir bekommen", liegt Frust in seiner Stimme. Der Landkreis habe als erster Fördergelder aus dem Digitalpakt erhalten, sagt der Minister. Von Uwe Schulze kommt kein Kommentar.

 

Ganztagsschulkoordinator Ralph Schammer beklagt derweil die langsamen Leitungen, die das Arbeiten mit Online-Lernplattformen ausbremsen. Bis kurz vorm Schulgebäude liegt inzwischen Glasfaser an. Um das schnelle Internet hineinzuholen, "brauchst du einen Bagger für die letzten Meter", sagt der Landrat. Andy Grabner greift spontan zum Handy, um bei der Telekom nachzuhaken. Im dritten und vierten Quartal sollen wohl alle Zerbster Schulen ans Breitbandnetz angeschlossen werden.

 

"Hier ballen sich die Probleme", gesteht Marco Tullner. Er will Ciervisti als Schwerpunktschule aufnehmen, für die langfristig ein Konzept erarbeitet werden soll. Was er in seiner Funktion als Bildungsminister noch erreichen kann, wird sich zeigen. Denn am Sonntag werden die politischen Karten in Sachsen-Anhalt mit der Landtagswahl neu gemischt.

 

 

Volksstimme

Juli 2021

Datum

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Quelle

 

 19.07.21

 

Start ins Berufsleben: Zerbster Ganztagsschule "Ciervisti" entlässt 62 Zehntklässler ins Leben (Von Thomas Kirchner)

 

Alles hat bekanntlich einmal ein Ende – auch die Schulzeit. Insgesamt 62 Jugendliche haben am am 16. Juli in der Stadthalle ihre Abschlusszeugnisse bekommen und starten nun ins Abenteuer Leben.

 

Trotz der "Schmalspurvariante", wie Schulleiterin Kirsten von Mandel auch in diesem Jahr die Zeugnisausgabe der Ciervisti-Absolventen bezeichnete, war die Stadthalle am Freitagnachmittag (16. Juli) ziemlich gut gefüllt. Eltern, Großeltern, Geschwister und Freunde wollte natürlich keinesfalls verpassen, wie ihre Lieben mit ihren Abschlüssen hinaus ins Leben geschickt werden.

 

Trotz des "Corona-Durcheinanders" hatten die Abschlussklassen das große Glück, durchgängig zum Präsenzunterricht in der Schule sein zu dürfen. "In meinem Verständnis bedeutet das, ihr seid die Schüler mit den meisten Unterrichtsstunden in diesem Schuljahr und konntet euch optimal in euren Gruppen auf die Abschlussprüfungen vorbereiten", sagte von Mandel.

 

62 Schüler haben am Freitag in der Stadthalle ihre Abschlusszeugnisse bekommen, wie hier Arvin Fazli, der klasse Noten erreicht hat, wie Schulleiterin Kirsten von Mandel betonte.

 

16 Jugendliche erreichen den erweiterten Realschulabschluss

Die meisten Schüler hätten diese Chance erkannt und für sich genutzt, so von Mandel und zitierte Benjamin Franklin, einen der Gründerväter der Vereinigten Staaten von Amerika, der einst treffend bemerkte: "Eine Investition in Wissen bringt noch immer die besten Zinsen."

 

Immerhin 62 Schülerinnen und Schüler haben die Schule erfolgreich abgeschlossen, davon einer mit einem Hauptschulschulabschluss, 45 mit einem Realschulabschluss und immerhin 16 Jugendliche mit einem erweiterten Realschulabschluss. Drei Schüler erreichten einen Notendurchschnitt von unter 1,3 – Hanna Denke 1,1, Michelle Dolch ebenfalls 1,1 und Eric Funke schaffte einen Notendurchschnitt von 1,5. Die drei Jahrgangsbesten erhielten dafür eine kleine Sonderehrung.

 

Hanna Demke erreichte einen Notendurchschnitt von 1,1, Michelle Dolch ebenfalls 1,1 und Eric Funke (v.r.) einen Notendurchschnitt von 1,5.

 

Besondere Ehrung für besondere Leistungen

Auch Schüler – insgesamt knapp 20 – die besonders mit ihren sportlichen Leistungen glänzen konnten, oder jene, die sich sozial, beispielsweise als Lernpaten engagierten, haben eine Extraanerkennung erhalten. Kirsten von Mandel kommentierte die Gesamtleistungen des Abschlussjahrgangs so: "Ihr dürft alle stolz auf euch sein. Die meisten haben hart gearbeitet, um sich eine gute Ausgangsbasis für die Zukunft zu schaffen."

 

Der Ausbildungsmarkt biete gerade in dieser schwierigen Zeit alle Möglichkeiten, je nach Fähigkeiten und Interessen einen Ausbildungsplatz zu finden. "Es werden händeringend Handwerker gesucht, wie Bäcker, Fleischer, Bauarbeiter oder Mechatroniker. Nicht zu vergessen auch die verantwortungsvolle Tätigkeit der Pflegerinnen und Pfleger in den Alten- und Pflegeheimen oder in den Krankenhäusern. Es stehen Euch alle Türen offen, euch gut ausbilden zu lassen und dann erfolgreich ins Berufsleben zu starten", betonte die Schulleiterin.

 

Eine Tradition der Ciervistis, die Absolventen tragen sich in das Jahrbuch der Schule ein, wie hier gerade Nick Hoffmann.

(Fotos: Thomas Kirchner)

 

Jugendliche danken für jahrelange Unterstützung

Den Jugendlichen war die Erleichterung anzusehen, die Prüfungen und die Schulzeit insgesamt nun hinter sich gelassen zu haben. Dennoch schwang auch etwas Wehmut mit. "Wir haben viel erlebt, ob in der Schule, bei Projekten oder Klassenfahrten. Dies alles sind Erinnerungen, die bleiben werden", so Max Hemmerling, Felix Buscher und Michaela Hohlfeld in ihrer Dankesansprache seitens der Schülerinnen und Schüler der drei Abschlussklassen.

 

Jeder Schüler habe sicherlich seinen Lieblingslehrer gehabt. "Doch grundsätzlich sind wir dankbar für jede Unterrichtsstunde, die uns weiter gebracht hat. Egal welcher Notendurchschnitt, wir alle können stolz darauf sein, dass wir unseren Schulabschluss geschafft haben", betonten die drei Redner.

 

Auch sie waren nicht mit leeren Händen in die Stadthalle gekommen. Ihr Dank galt allen, die sie bis hierher unterstützt haben, egal ob Familie, Freunde oder in der Schule. So durften sich am Ende die Lehrerinnen und Lehrer sowie die Elternvertreter über einen kleinen Blumengruß freuen.

 

"Wir als Schule hoffen, dass wir euch nicht nur den Dreisatz oder die Kontinente der Erde vermittelt haben, sondern dass ihr im Laufe der Jahre gelernt habt, gute Teamplayer zu sein, mutig genug seid, eigene Entscheidungen zu treffen und Verantwortung für euer Leben zu übernehmen", gab Schulleiterin Kirsten von Mandel den 62 Jugendlichen noch mit auf ihren zukünftigen Lebensweg.

 

 

Volksstimme

 

28.07.21

 

Berufsleben kennenlernen:
Mehr als eine einfache Berufsberatung: Erstes "Erlebniscamp" begeistert Sekundarschüler in Zerbst (Von Petra Wiese)

 

Berufsfindung und -orientierung standen für Acht- und Neuntklässler der Ciervisti-Schule auf dem Programm. Aber auch Erlebnisse sollten in Ronney nicht zu kurz kommen.

 

Eigentlich sollte das "Erlebniscamp" in den Ferien stattfinden. Aber nicht anders möglich, durften die Teilnehmer die letzten Schultage nutzen, um in Ronney dabei sein zu können. Zur Zeugnisausgabe machte die Truppe einen Abstecher nach Zerbst zur Ciervisti-Schule.

 

Das Angebot des Erlebniscamps richtete sich an die Acht- und Neuntklässler der Sekundarschule. Fast 60 Schüler hatten sich gemeldet. 21 Jugendliche durften an der Woche teilnehmen. Es musste also eine Auswahl getroffen werden. Achtklässler wurden zunächst einige zurückgestellt – die dürfen dann das nächste Mal teilnehmen.

 

Was sich nach Ferienlager anhört, ist mehr als das. "Es geht nicht nur um Spaß", macht Michael Dolezal deutlich. Er ist neben Ulrike Zimmermann und Raik Jahn einer von drei Referenten vom Bildungs- und Beratungsinstitut (BBI), welches das Camp durchführte. Gesponsert über das "Regionale Übergangsmanagement" (RÜMSA) – ein Förderprogramm des Ministeriums für Arbeit, Soziales und Integration – und mit Mitteln aus dem Europäischen Sozialfonds (ESF), ist die Teilnahme für die Schüler kostenfrei.

 

Es geht um Berufsfindung und -orientierung. Die eigenen Schwächen und Stärken erkennen. Erfahren, wie man an einen Ausbildungsplatz kommt, was man dafür tun muss. Was gehört in einen Lebenslauf? Wie schreibe ich eine Bewerbung? Wie tickt ein Personaler? Solche Themen und Fragen besprachen die Referenten mit den Schülern. Auch für ein Bewerbungsgespräch gab es wichtige Tipps für die Jugendlichen. Das fängt bei der Kleidung an, so Michael Dolezal. Die Begrüßung sei wichtig, die Körpersprache.

 

Acht- und Neuntklässler der Zerbster Ciervisti-Schule nahmen in Ronney an einem Erlebniscamp zur Berufsfindung und -orientierung teil.

 

Vom Bewerbungsschreiben bis zum Interessentest

In zwei Gruppen besuchten die Campteilnehmer das Schraubenwerk Zerbst, wo jedes Jahr Auszubildende in verschiedenen Berufen gesucht werden. Auch wenn die Betriebsbesichtigung einige Schüler weniger interessant fanden, so macht es ebenso Sinn, auszuschließen, was für einen nicht in Frage kommt.

 

Fünf Module umfasst das "Erlebniscamp" insgesamt. Im Vorfeld hatte es schon Einzelgespräche mit den Eltern gegeben. Auch in die Nachbereitung sind die Eltern wieder mit eingebunden. Mit nach Hause gab es für die Schüler schon mal einen Stick mit Lebenslauf und Bewerbungsschreiben. Beim Neigungs- und Interessentest erfuhren sie zudem, welche Berufsbilder passen könnten. Bei den Mädels steht der Erzieherberuf ganz oben auf der Liste, bei den Jungen Fachlagerist oder Mechatroniker. "Leider fallen reine handwerkliche Berufe hinten runter", bedauern die Berufsberater.

 

"Gut, dass wir jetzt wissen, wie man eine Bewerbung aufbaut", sagte eine Schülerin in Auswertung der Ronneywoche. "Interessant", fand eine andere, "man hat einiges gelernt." Auch Sozialkompetenz wurde trainiert, der Umgang miteinander, Probleme innerhalb der Gruppe ansprechen, Konflikte lösen. Regeln hatten sich die Camper am Anfang der Woche selber aufgestellt.

 

Als zwei von drei Referenten arbeiteten Michael Dolezal und Ulrike Zimmermann mit den Schülern.   (Fotos: Petra Wiese)

 

Schüler sollten auch Praktika für Berufsorientierung nutzen

Aber auch die Erlebnisse kamen nicht zu kurz. Die reichten von der Radtour nach Barby über Geocaching, Yoga, das Projekt "vom Korn zum Brot" mit Brötchen aus dem Steinofen und dazu selbst gemachte Kräuterbutter, bis zum gemeinsamen Kochen, Grillabend und Lagerfeuer.

 

"Alles lief super", war Michael Dolezal mit den jungen Leuten zufrieden. So etwas sollte es öfter geben, findet die Schulleiterin der Ciervisti-Schule, Kirsten von Mandel. Das könne die Berufsberatung, die in die Schule kommt, nicht leisten. Und auch die Eltern seien damit überfordert. Umso wichtiger ist es für die Schüler zu wissen, was auf sie zukommt. "Es ist wichtig, einen Plan zu haben", so die Schulleiterin, die ihren Schützlingen auch rät, Praktika zu nutzen, um sich zu orientieren.

 

Das "Erlebniscamp" war das erste, das in Zerbst stattfand. Im Landkreis Anhalt-Bitterfeld konnten schon drei durchgeführt werden. Im Umweltzentrum Ronney, an das Team ging ein großes Dankeschön, fand es zum ersten Mal mit Übernachtung statt. Anfang August wird das nächste in Großpaschleben durchgeführt, kündigte Ulrike Zimmermann an. Im Herbst dann vielleicht wieder für die Ciervisti-Schüler.

 

 

Volksstimme

September 2021

Datum

Information

Quelle

 

 01.09.21

 

Schulstart: An Zerbster Sekundarschule ist der Lehrermangel weiterhin dramatisch (Von Daniela Apel)

 

Morgen startet das neue Schuljahr. Geblieben sind alte Probleme. Nach wie vor fehlt es an der Zerbster Sekundarschule "Ciervisti" an ausreichend Lehrern und Räumen.

 

Beim Blick aufs neue Schuljahr fängt Kirsten von Mandel lieber mit Positivem an. Die Leiterin der Zerbster Ganztagsschule Ciervisti berichtet vom Zuwachs im Kollegium. Sie erzählt von einer Seiteneinsteigerin, die fortan Biologie und Hauswirtschaft unterrichten soll. Neben ihr fangen zwei Referendare an - Lehrer im Vorbereitungsdienst, wie es korrekt heißt. 16 Monate dauert jener. Nach ihrem zweiten Staatsexamen wollen sie dann "bei uns bleiben", sagt Kirsten von Mandel und macht drei Kreuze, wenn das klappt. Hinzu kommt ein Lehramtsstudent, der ein Praktikum an der Ciervisti-Schule absolviert, wo er sich zukünftig ebenfalls als Pädagoge sieht, wie die Schulleiterin schildert.

 

Fakt im Hier und Jetzt ist aber auch, dass zwei Kolleginnen ab Oktober in den Ruhestand wechseln. Auch ein Seiteneinsteiger verlässt Ende September die Ganztagschule wieder. Die Anzahl der Lehrer sinkt damit auf 33. "Wir haben eine Unterrichtsversorgung von nur rund 70 Prozent. Das ist ganz dramatisch", sagt Kirsten von Mandel. Statt der 29 Pflichtstunden können in den fünften Klassen nur 25 gewährleistet werden. An der schon vor den Sommerferien geäußerten Prognose änderte sich in den zurückliegenden sechs Wochen nichts. Mit der zeitweisen Abordnung eines Lehrers des Gymnasiums können zumindest die drei Stunden Französisch in Klasse 10 doch sichergestellt werden.

 

Modern präsentiert sich die Ganztagsschule von außen. Im Inneren mangelt es an ausreichend Räumen, auch Lehrer fehlen.   (Foto: Daniela Apel)

 

Um die Fremdsprache künftig wieder ins Unterrichtsangebot aufnehmen zu können, müsste ein Französischlehrer für Ciervisti angestellt werden. Auch für Ethik und Deutsch fehlt das pädagogische Fachpersonal. Um die Lücke zu schließen, setzt das Land auf Seiteneinsteiger. "Das wird immer mehr zunehmen", glaubt Kirsten von Mandel. Sie informiert über eine Werbeveranstaltung für Quereinsteiger, die am 9. November in Aken stattfinden soll. Die Ganztagsschule wird dort vertreten sein.

 

Zuvor hat Kirsten von Mandel noch einen anderen wichtigen Termin im Kalender stehen: den 13. September. Dann soll es um das gravierende Platzproblem gehen. Grund ist die gestiegene Schülerzahl auf aktuell 550. "In der vergangenen Woche haben wir zehn Neuanmeldungen erhalten", sagt Kirsten von Mandel, Auf 23 teils "brechend volle" Klassen - so die Schulleiterin - verteilen sich die Jungen und Mädchen.

 

Ein Ausweichen auf die Außenstelle an der Breite ist vorerst wegen der Sanierung des Gebäudes nicht möglich. Deshalb wurden auf dem Schulgelände Container aufgestellt. Die vier zusätzlichen engen, nicht schalldichten Räume sind allerdings keine ausreichende Alternative. "Wir platzen aus allen Nähten", beschreibt es Kirsten von Mandel. Jeder Raum sei besetzt, Ausweichmöglichkeiten gibt es nicht. Zudem sind die Fachräume für Chemie oder Physik nicht für 29 oder gar 30 Schüler ausgelegt. Wenn Experimente anstehen, müssten diese Klassen geteilt werden. "Hier muss was passieren", fordert die Schulleiterin.

 

 

Volksstimme

(gekürzt)

Oktober 2021

Datum

Information

Quelle

 

02.10.21

 

Knapp vorbei am Streckenrekord: Ciervisti-Lauf führt über 300 Sekundarschüler auf die Strecke (Von Daniela Apel)

 

Zu den sportlichen Traditionen an der Zerbster Ganztagsschule gehört der Ciervisti-Lauf. Dieser erlebte nun seine 14. Auflage. Über 300 Mädchen und Jungen starteten.

 

Zwei zusätzliche Sportstunden standen vor Kurzem auf dem Unterrichtsplan der Fünft- bis Zehntklässler der Zerbster Ganztagsschule. Anlass war der inzwischen 14. Ciervisti-Lauf, der die zuvor auf Corona getesteten Teilnehmer rund um den Stadtmauerbereich hinter der Schule führen sollte und das Runde um Runde. Den Platzierten winkten Pokale und Medaillen, die der Ciervisti-Förderverein gesponsert hatte. Zudem zahlte dieser jeder Klasse einen Euro pro Zielläufer in die Klassenkasse - bei 362 Schülern, die am Ende die Ziellinie überquerten, kam da eine schöne Summe zusammen.

 

Wahrend die Mädchen eine Strecke von 2000 Metern absolvierten, liefen die Jungen insgesamt 3000 Meter. Bei trockenem Herbstwetter mit leichten Wind gingen zunächst die Läufer der Klassen 5 und 6 an den Start. Sie waren die Ersten, die die 500-Meter-Runde testen sollten, bevor die Klassenstufen 7 und 8 sowie 9 und 10 folgten.

 

Eine Strecke von 3000 Metern absolvierten die Jungen der 7. und 8. Klassen beim Ciervisti-Lauf, die hier gerade starten. (Fotos: Kurt Wenzel)

 

"Hervorzuheben ist die Leistung von Milena Schmidt aus der 7a, die auf den zwei Kilometern unter zehn Minuten blieb mit einer Zeit von 9 Minuten 43 Sekunden", sagte Lehrerin Anne Handrich. Sie agierte beim Ciervisti-Lauf als Organisatorin und Stellvertreterin des Fördervereins. Zwar konnte Milena Schmidt den 2O17 von Jana Schäm aufgestellten Streckenrekord von 8 Minuten 55 Sekunden nicht knacken, dennoch war sie beim 14. Ciervisti-Lauf das schnellste Mädchen. Bei den Jungen setzte sich Finn Kegel aus der 9b mit 12 Minuten 12 Sekunden an die Spitze und schrammte damit nur knapp am Streckenrekord von 12 Minuten vorbei, den seit 2014 Maximilian Simon hält. Auch Max Kieler aus der 9c war mit 12 Minuten 18 Sekunden äußerst nah am Rekord dran.

 

"Superzeiten waren dieses Jahr nicht zu erwarten, da coronabedingt der Sportunterricht nur eingeschränkt durchgeführt werden konnte. Der Vereinssport kam ebenfalls zum Erliegen", gab Anne Handrich mit Blick auf die Auswertung der 14. Auflage zu bedenken. Unterstützung erhielt sie dabei von den beiden Lehrerinnen im Vorbereitungsdienst Susann Thefs und Carolin Krone.

 

Die Siegerehrung erfolgte am nächsten Schultag. Die drei Bestplatzierten jeder Klasse bei den Mädchen und den Jungen erhielten jeweils Medaillen und Urkunden, ihre Pokale hatte die einzelnen Sieger der Jahrgangsstufen 5/6, 7/8 und 9/10 bereits nach dem Zieleinlauf überreicht bekommen.

 

Die Sieger beim 14. Ciervisti-Lauf
 

Mädchen (2000 Meter)

Milena Schmidt

Milena Schmidt

Jungen (3000 Meter)

Finn Kegel

Finn Kegel

Klasse 5 Ronja Buchmann 5a (10:58 min) Lucas Sempert 5c (15:57 min)
Klasse 6 Charlyn Knamm 6a (10:22) Toni Höhne 6d (14:37)
Klasse 7 Milena Schmidt 7a (9:43) Jaylen Brunner 7a (13:07)
Klasse 8

Amy Borgsdorf 8d (12:02)

Jannes Hänsel 8b (12:57)
Klasse 9

Jolina Paul 9a (10:46)

Finn Kegel 9b (12:12)
Klasse 10 Gesine Wiest 10d (10:41) Robin Buchmann 10a (13:36)

 

Die Freude bei den Platzierten war natürlich groß. "Die Schüler, denen es schwerfällt, sich sportlich zu betätigen und die nicht die Läufer sind, freuten sich, das Ziel erreicht zu haben", berichtete Anne Handrich von der Veranstaltung. Wie sie schilderte, fungierten  vom Sport befreite Schüler als Streckenposten, Rundenzähler oder Ordner. Auch die Klassenlehrer zählten die zu absolvierenden Kunden der Läufer. "Besten Dank für all die Hilfe und Unterstützung, ohne die es nicht geht", bemerkte Anne Handrich.

 

 

Volksstimme

November 2021

Datum

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29.11.21

 

Sechstklässler küren besten Vorleser: Ganztagsschule Ciervisti veranstaltete internen Wettbewerb (Von Daniela Apel)

 

Lukas Hildebrand holte sich jetzt die Lesekrone an der Zerbster Ganztagsschule Ciervisti. Fünf Mädchen und Jungen hatten sich für den in Klassenstufe 6 durchgeführten Wettbewerb qualifiziert, für den die Aula die Kulisse bildete. Coronabedingt konnten nur wenige Mitschüler den Ausscheid auf Abstand verfolgen, bei dem die Deutschlehrer die Jury bildeten.

 

Um niemanden zu bevorzugen oder zu benachteiligen, wurde die Startreihenfolge der Teilnehmer zu Beginn ausgelost. So kam es, dass Leonie Krüger beginnen musste, bevor Jan Trinks, Lucy Senner, Lukas Hildebrand und Jeremy Gensch an der Reihe waren. Jeder von ihnen stellte zunächst sein mitgebrachtes Buch vor, aus dem eine längere Passage zu lesen war. Von Ruchlosen Rittern bis zu Harry Potter reichte das literarische Spektrum. Anschließend galt es, einen unbekannten Text vorzulesen. Und das laut und deutlich, nicht zu schnell und mit entsprechendem Ausdruck. Denn die Jury bewertete neben der Lesetechnik ebenfalls die Textgestaltung und das Textverständnis, das man als Zuhörer spüren sollte.

 

Fünf Sechstklässler hatten sich für den schulinternen Lesewettbewerb an Ciervisti qualifiziert - darunter Jeremy Gensch.

(Foto: Daniela Apel)

 

Die Entscheidung fiel nach reger Diskussion letztlich äußerst knapp aus. Mit nur zwei Punkten Vorsprung holte sich Lukas Hildebrand den Sieg vor Leonie Krüger und Lucy Senner. Alle drei erhielten als Prämie Büchergutscheine, die der Förderverein der Ganztagsschule gesponsert hatte.

 

Lukas wird die Ciervisti-Schule dann beim Vorlesewettbewerb des Landkreises Anhalt-Bitterfeld vertreten. Dieser soll nach jetziger Planung im Februar stattfinden.

 

 

Volksstimme

Dezember 2021

Datum

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28.12.21

 

Lehrermangel bleibt riesen Problem: Jeweils vier Stellen sind aktuell im Francisceum und in Ciervisti ausgeschrieben (Von Thomas Kirchner)

 

Sachsen-Anhalt hat eine weitere umfangreiche Ausschreibungsrunde zur Einstellung von Lehrkräften gestartet. Dazu sind knapp 900 Stellen ausgeschrieben - etliche davon auch für Zerbster Schulen, besonders prekär ist die Situation im Francisceum und in der Sekundarschule Ciervisti.

 

"Für uns sind vier Stellen ausgeschrieben - Geografie, Mathematik, Hauswirtschaft und Gemeinsamer Unterricht. Die Auswahl der gewünschten Fächer ist immer auch eine taktische und zukunftsorientierte Entscheidung", erläutert Ciervisti-Schulleiterin Kirsten von Mandel. Es fehlten insgesamt etwa 100 Stunden. "Die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt! Vielleicht verirrt sich ein passender Kollege nach Zerbst und an unsere Schule", merkt sie noch an.

 

"Die Klassen haben extrem viele Ausfallstunden und diel Anzahl der Unterrichtsstunden musste in Ethik, Geschichte, Geografie und Sport gekürzt werden. Ein Stundenpool, aus dem im Normalfall die Kernfächer Mathematik, Deutsch und Englisch aufgestockt werden, ist praktisch nicht vorhanden", betont von Mandel.

 

In diesem Schuljahr werden 547 Schüler, verteilt auf 23 Klassen, in der Ganztagsschule unterrichtet. "Das Kollegium besteht derzeit aus 35 Kolleginnen und Kollegen, davon sind vier Seiteneinsteiger, zwei sind Lehrer im Vorbereitungsdienst und ein Student im Praktikum", so von Mandel.

 

Kirsten von Mandel, Schulleiterin der Ciervisti(Foto: Daniela Apel)

 

Außerdem unterstützen zwei pädagogische Mitarbeiterinnen und drei Schulsozialarbeiter. "Unsere beiden Lehrer im Vorbereitungsdienst und Referendare würden gerne, nach erfolgreich bestandenen Prüfungen, bei uns bleiben", erklärt die Schulleiterin. Ob es am Ende auch so kommt, bleibe abzuwarten.

 

Die Schulleiterin macht noch auf ein anderes Problem aufmerksam: "Ein weiteres großes Problem ist der Einsatz der Seiteneinsteiger. Leider ist es bei dem extremen Lehrermangel nicht möglich, die Seiteneinsteiger so zu unterstützen, wie es nötig wäre", erklärt von Mandel.

 

Die Fachkollegen und -kolleginnen gäben ihr Bestes und versuchten, so gut es eben geht für die Newcomer da zu sein. "Der Zeitaufwand ist erheblich, und wir als Schulleitung bemühen uns, diese Mehrarbeit auch entsprechend zu honorieren", betont sie.

 

Sachsen-Anhalts Bildungsministerin Eva Feußner (CDU) will mit der Personaloffensive, trotz einer bundesweit schwierigen Fachkräfte-Situation, Menschen für den Lehrerberuf in Sachsen-Anhalt begeistern, heißt es in einer Pressemitteilung. Das Land werde bei den Ausschreibungen außerdem dauerhaft zusätzlich von Personalberatungsagenturen unterstützt, die gezielt nach Lehrkräften aus dem Ausland und Seiteneinsteigem zur Einstellung in den Schuldienst des Landes suchen.

 

Ob das gelingt, bleibt abzuwarten, denn laut Deutschem Schulportal werde der massive Lehrermangel weiter eines der größten Probleme im Bildungssystem bleiben, und kaum ein Bundesland sei davon ausgenommen. Demnach waren zum Schulstart bundesweit noch Tausende Stellen unbesetzt, heißt es auf der entsprechenden Intemetseite.

 

 

Volksstimme

(gekürzt)

 

 

30.12.21

 

Schulsanierung im Nebel: Kostenentwicklung und Zeitplan für den Umbau der Ciervisti-Außenstelle ungewiss (Von Thomas Kirchner)

 

Derzeit wird das sogenannte Kasemengebäude auf der Breite, Außenstelle der Sekundarschule "Ciervisti“, um- und ausgebaut. Doch sowohl, was die Baukosten als auch den Zeitplan angeht, bleiben die Aussagen des Landkreises als Schulträger eher vage.

 

Während die Sanierungs- und Umbauarbeiten im Klausurflügel des Klosterkomplexes auf der Breite abgeschlossen sind und das städtische Bau- und Liegenschaftsamt bereits seine Räumlichkeiten im neuen Gebäude bezogen hat, wird im sogenannten Kasemenflügel an der Straße noch kräftig gebaut. Obwohl die Räume händeringend als Klassenzimmer gebraucht werden.

 

Das Gebäude wird als Außenstelle der Sekundarschule "Ciervisti" in der Fuhrstraße genutzt. Schulträger ist der Landkreis Anhalt-Bitterfeld. Die Gesamtkosten der Schulsanierung belaufen sich auf rund 1,95 Millionen Euro. Davon sind 1.587.300 Euro Fördermittel zur Schulbauförderung im Rahmen der Richtlinie zur Verbesserung der Schulinfrastruktur. Rund 360.000 Euro muss der Landkreis als Eigenmittel dazu schießen.

 

Das Kasernengebäude auf der Breite, eine Außenstelle der Ciervisti-Schule, wird derzeit saniert. Ob die Arbeiten Ende 2022 abgeschlossen sind, bleibt offen.

(Foto: Thomas Kirchner)

 

Auf der Breite sollen künftig die 9. und 10. Klassen unterrichtet werden. Es ist eine Komplettsanierung des Kasernenflügels vorgesehen. Außerdem soll ein Treppenturm angebaut werden, um das zweite Obergeschoss zu erschließen. Hier sollen ebenfalls Unterrichtsräume geschaffen werden. Ferner werden das Dach neu gedeckt sowie Fenster und Türen erneuert.

 

Für einen weiteren Unterrichtsraum soll die Hausmeisterwohnung umgebaut werden. Vorgesehen ist weiterhin die Komplettsanierung der Elektroanlage und die Errichtung einer Brandmeldeanlage (BMA) sowie einer Sicherheitsbeleuchtung.

 

"Die Dachdeckerarbeiten sollen bis Ende November abgeschlossen sein. Im Winter erfolgen die Elektro-Installationsarbeiten", schreibt Landkreissprecher Udo Pawelczyk auf Nachfrage. Weitere Ausschreibungen beispielsweise für die Erneuerung der Türen und Fenster sowie der Fassade, für den Metallbau sowie für die Malerarbeiten würden momentan geprüft.

 

Ob die Arbeiten im Zeitplan liegen und die Sanierungsund Umbauarbeiten wie geplant im Dezember 2022 abgeschlossen sein werden, dazu sind die Aussagen des Landkreissprechers eher unkonkret. "Erst nach erfolgten weiteren Ausschreibungen kann der Bauzeitenplan angepasst werden", so Pawelczyks Antwort.

 

Auch zu den geplanten Baukosten von rund zwei Millionen Euro äußert sich Pawelczyk nur äußerst vage: "Bekannt ist ja auch, dass die Baupreise derzeit explosionsartig steigen. Deshalb prüft der Landkreis gegenwärtig, inwieweit die Preissteigerungen zu Buche schlagen werden", erklärt der Landkreissprecher.

 

Udo Pawelczyk: Pressesprecher Landkreis Anhalt-Bitterfeld: "Zurzeit sind Schüler in das VHS-Bildungswerk Zerbst ausgelagert, sodass ein vernünftiger Unterricht am Standort Fuhrstraße stattfinden kann."   Klrsten von Mandel, Schulleiterin Ganztagsschule Ciervisti: "Von vernünftigen Unterricht sind wir meilenweit entfernt. Die Situation ist derzeit katastrophal. Auch Ausweichräume sind nirgends zu organisieren."

 

Eigentlich sollten die Sanierungsarbeiten bei laufendem Schulbetrieb vonstattengehen. Doch dieser Plan wurde verworfen, was zu einem noch größeren Platzmangel in der Fuhrstraße geführt hat. Pawelczyk: "Zurzeit sind Schüler in das VHS-Bildungswerk Zerbst ausgelagert, so dass ein vernünftiger Unterricht am Standort Fuhrstraße stattfinden kann."

 

Das sieht Schulleiterin Kirsten von Mandel ganz anders. "Von vernünftigem Unterricht sind wir meilenweit entfernt“, sagt von Mandel. Die Klassenräume seien brechend voll, die Container seien brechend voll und Klassen selbst seien ebenfalls krachend voll. "Die Situation ist derzeit katastrophal. Auch Ausweichräume sind nirgends zu organisieren", erklärt die Schulleiterin.

 

Im VHS-Bildungswerk sei der Unterricht aus Personalgründen eingestellt worden. "Der Unterricht im VHS-Bildungswerk fand an zwei Tagen in der Woche statt und wurde vom 16 bis 18 Schülern mit Migrationshintergrund vorrangig für Deutschunterricht besucht. Wenn wir von einer Auslagerung von Schülern sprechen, dann eine volle Klassenstufe. Alles andere macht keinen Sinn“, betont von Mandel. Es werde sogar die Aula als Unterrichtsraum genutzt. "Hier haben wir Sichtschutz anbringen lassen", sagt die Schulleiterin.

 

Die Klassen in den Klassenstufen 7,8 und 9 seien sehr voll. "Die Anweisung vom Landesschulamt lautet, dass alle Klassen bis auf 29 Schüler hochgefahren werden müssen. Flucht- und Rettuhgswege einzuhalten, ist vor allem in den Fachunterrichtsräumen nicht möglich. Zur Zeit sind einfach zu viele Menschen auf viel zu wenig Raum", mahnt von Mandel.

 

Im Übrigen verweist von Mandel mit Blick auf eine anonyme Amokdrohung an der Schule nochmals auf ihre Sicherheitsbedenken. "Wir brauchen unbedingt eine Kameraüberwachung im Eingangsbereich. Im Prinzip kann hier jeder reinspazieren", warnt sie. Die Tür sei zwar in der Regel geschlossen. Doch wenn Schüler das Gebäude verlassen, könne jeder die Schule betreten.

 

Und was den Baufortschritt und den Zeitplan betrifft, sagt von Mandel: "Wenn ich höre, dass die Dachdeckerarbeiten Ende November abgeschlossen sein sollten, und ich sehe, dass statt Ziegel lediglich neue Latten das Dach zieren, dann sehe ich schwarz."

 

Nach Volksstimme-Informationen hat der Landkreis vor Beginn der Sanierungsarbeiten ein Gutachten in Auftrag gegeben, dass im Ergebnis aus Kostengründen einen Schulneubau befürwortete, statt der Sanierung des Kasernengebäudes. Der Landkreis will das Gutachten allerdings nicht öffentlich machen. "Die Entscheidung für die Breite ist seit längerer Zeit gefallen und befindet sich in der Realisierung. Es besteht daher aus Sicht des Kreises kein Grund, das alte Gutachten auszuhändigen. Ich bitte um Verständnis" erklärt der Landkreissprecher diesbezüglich.

 

 

Volksstimme




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